Begrüßung

Prof. Tanaka eröffnet das Symposium und stellt den Generaldirektor der JSPS vor, der Begrüßungsworte an die Anwesenden richtet. Herr Osaki dankt den hochrangigen Wissenschaftlern und offiziellen Vertretern beider Länder für ihre Bereitschaft zur Mitwirkung am Symposium. Er unterstreicht die Bedeutung des Themas, vor allem angesichts der Erwartungshaltung an die Wissenschaften: Eine Vielzahl von drängenden Problemen sollen gelöst werden - daraus resultieren Forderungen nach mehr Praxisorientierung bzw. Anwendungsnähe. Herr Osaki entschuldigt das krankheitsbedingte Fehlen von Prof. Fukui und weist darauf hin, daß Prof. Tanaka im weiteren Verlauf des Symposiums einen vorbereiteten Beitrag von Prof. Fukui zum Thema "Epochale Veränderungen in der Bedeutung von Grundlagenforschung" verlesen wird. Er geht kurz auf die japanischen Aktivitäten ein, i.w. auf das im November 1995 verabschiedete "Basic Law on Science and Technology" und den daraus folgenden Fünf-Jahres-Plan zur Förderung von Wissenschaft und Technologie (S&T Basic Plan). Nicht zuletzt angesichts der großen Gemeinsamkeiten zwischen dem japanischen und dem deutschen Universitätssystem erhofft sich Herr Osaki durch die Informationen, die über den jeweiligen Umgang mit Grundlagenforschung in beiden Ländern zu hören sein werden, ein intensiveres Verständnis und eine gegenseitige Befruchtung für zukünftige Strategien.

Es folgt Prof. Lüst mit einem Grußwort im Namen der Alexander von Humboldt-Stiftung. Die Idee zu diesem Symposium sei bei einem Treffen mit Prof. Oda entstanden, mit dem ihn 40 Jahre Freundschaft und gemeinsame Aktivität verbinden.

Drei zentrale Fragen kennzeichnen das Symposium:

  • Warum das Thema Grundlagenforschung?
  • Was kann ein Vergleich Japan-Deutschland in diesem Zusammenhang beitragen?
  • Warum wird das Symposium von JSPS und AvH organisiert?

Als vorläufige Anregungen zur Beantwortung sind zu nennen:

  • zu 1) In vielen Ländern wird, vor allem angesichts einer verbreiteten ökonomischen Krise, eine Reduzierung der Ausgaben für Grundlagenforschung bzw. eine Verlagerung der Mittel zu angewandter Forschung diskutiert. Es wird auch diskutiert, die Mittel nach Erfolgskriterien wie der möglichst schnellen Umsetzung in marktfähige Innovationen zu vergeben.
  • Zu 2) Häufig wird argumentiert, daß Japan ein Beispiel dafür sei, daß eine rapide Steigerung des ökonomischen Wohlergehens ohne eine intensive Grundlagenforschung möglich sei. Die Beiträge zum Symposium dürften zeigen, daß diese Argumentation bezweifelt werden muß.
  • Zu 3) AvH und JSPS verfügen über eine besonders lange und intensive Erfahrung in Bezug auf deutsch-japanische Beziehungen. So sind mehr als 1800 Humboldt-Stipendiaten mittlerweile nach Japan zurückgekehrt; sie hatten Gelegenheit, Grundlagenforschung in deutschen Einrichtungen mitzuerleben.