Dr. Uwe Czarnetzki, Deutsche Gesellschaft der JSPS-Stipendiaten e.V.
Als gemeinsame Veranstaltung der Japan Society for the Promotion of Science (JSPS) und der Deutschen Gesellschaft der JSPS-Stipendiaten eV. fand am 8. und 9. Mai in Heidelberg ein japanisch-deutsches Symposium zum Thema "Hochschule im 21. Jahrhundert" statt. Bei hochsommerlichem Wetter konnten die Veranstalter in der Stadthalle ca. 230 Teilnehmer begrüßen. Zusammengekommen waren Wissenschaftler aus Deutschland und Japan, ehemalige Stipendiaten der JSPS und japanische Humboldt-Stipendiaten, sowie zahlreiche Ehrengäste.
JSPS, eine Unterorganisation des japanischen Bildungsministeriums, fördert seit vielen Jahren durch die Vergabe von Stipendien an ausländische Wissenschaftler den Wissenschafts- und Kulturaustausch zwischen Japan und dem Ausland. In diesem Zusammenhang konnten bisher auch ca. 1000 deutsche Wissenschaftler in Japan forschen.
1995 haben sich ehemalige Stipendiaten in einem Verein, der Deutschen Gesellschaft der JSPS-Stipendiaten e.V., zusammengeschlossen. Seit 1996 veranstalten JSPS und der Verein zusammen jährliche Treffen der ehemaligen Stipendiaten. Durch die großzügige Unterstützung der Alexander von Humboldt-Stiftung konnten an diesen Treffen jeweils auch japanische Humboldt-Stipendiaten in Deutschland teilnehmen.
Nach der Eröffnung der Veranstaltung durch den Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft der JSPS-Stipendiaten e.V., Herrn Dr. Uwe Czarnetzki, richteten der Gesandte der japanischen Botschaft, Herr Dr. Takahiro Shinyo, der Stadtdirektor der Stadt Heidelberg, Herr Dr. Klaus Plate, der Generalsekretär der Alexander von Humboldt-Stiftung, Herr Dr. Manfred Osten, sowie der Direktor des JSPS Liaison Office in Bonn, Herr Prof. Dr. Yasuo Tanaka, einige kurze Begrüßungsworte an die Teilnehmer.
Der erste Vortrag der Veranstaltung wurde von Herrn Hitoshi Osaki, dem Generalsekretär der JSPS, zum Thema "Entwicklung der japanischen Universitätsreform" gehalten. Es folgte ein Beitrag von Prof. Dr. Theodor Berchem, dem Präsidenten des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, mit dem Titel "Deutsche Universitäten auf dem Weg ins nächste Jahrtausend". Nach einer kurzen Kaffeepause berichtete der Physiker und Nobelpreisträger, Prof. Dr. Leo Esaki, mit dem Hintergrund eines an Erfahrungen reichen Lebens über "Die Rolle der akademischen Forschung: Öffnung neuer Grenzen von wissenschaftlicher und technischer Bedeutung". Auf einer sich an den Vortrag anschließenden Informationsveranstaltung berichteten Vertreter des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Alexander von Humboldt-Stiftung und der Japan Society for the Promotion of Science über die gemeinsamen Förderprogramme.
Den Abschluß des Tages bildete ein gemeinsames Abendessen im Restaurant "Belle Époque". Das Darmstadt Ensemble sorgte mit klassischer Musik japanischer und westlicher Komponisten für besinnliche Minuten während des anschließenden fröhlichen Beisammenseins. Herr Dr. Heinrich Pfeiffer, der ehemalige Generalsekretär der Alexander von Humboldt-Stiftung, erinnerte in einer Tischrede an die vielfältigen historischen Beziehungen zwischen Deutschland und Japan.
Am zweiten Tag wurde das Symposium in der Aula der Alten Universität Heidelberg fortgesetzt, und Herr Prof. Dr. Heinz-Dietrich Löwe, Prorektor der Universität Heidelberg, hieß die Teilnehmer in den Räumen der Universität willkommen.
Als erster Vortragender nahm Prof. Dr. Carsten Herrmann-Pillath zu "Wirtschaftliche Globalisierung und die Idee einer Universität" Stellung. Es folgte ein Vortrag von Prof. Dr. Makoto Nagao, Präsident der Kyoto Universität, zu "Beziehung zwischen Universität und Gesellschaft im 21. Jahrhundert – Aspekte der Kooperation zwischen Universität und Industrie". Den Abschluß des Symposiums bildete ein Beitrag von Dr. Josef Lange, dem Generalsekretär der Deutschen Hochschulrektorenkonferenz, zum Thema "Der Weg der Universitäten ins 21. Jahrhundert". Mit einem kleinen Imbiß schloß dieses Symposium sodann am Samstag Mittag.
Das hochaktuelle Thema, die anregende Atmosphäre und die vielfältigen Möglichkeiten zum persönlichen Austausch haben diese Tage bei den Teilnehmern sicherlich in guter Erinnerung gelassen und viele freuen sich bereits auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr.