Dr. Andreas Behrendt

Fachgebiet: Atmosphärenforschung
 

Mit besseren Wetterprognosen gewappnet für den Klimakollaps?

Extreme Regenfälle, Jahrhunderthochwasser und Trockenperioden sind weltweite ernsthafte Auswirkungen der Klimaveränderung. „Wir müssen uns darauf einstellen, um glimpflich davon zu kommen“, sagt Andreas Behrendt von der Universität Hohenheim. Behrendt entwickelte zusammen mit seinem japanischen Kollegen Takuji Nakamura von der Kyoto University innovative Messinstrumente und Messmethoden mittels „Light Detection and Ranging“ (Lidar). Lidar ist ein Fernerkundungsverfahren, das Laser verwendet, um genau und in hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung die atmosphärische Temperatur bis in mehre Kilometer Entfernung zu bestimmen. Diese neuen Forschungsgeräte kommen im Sommer 2007 zum ersten Mal innerhalb des Forschungsprojekts „Convective and Orographically-induced Precipitation Study“ (COPS) im Schwarzwald und den Vogesen zum Einsatz. Behrendt, Koordinator dieser von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) geförderten internationalen Studie, will hier zusammen mit seinen Kollegen bessere regionale Wetter- und Klimavorhersagen entwickeln, so dass auf die damit verbundenen extremen Ereignisse frühzeitig und ausreichend reagiert werden kann. Dies gilt insbesondere für Niederschläge konvektiver Art, gemeinhin als Schauer bezeichnet, und für Starkniederschläge, die Hochwasser auslösen. Behrendt gibt allerdings zu bedenken, dass mehrere Ansätze notwendig sind, um dem Klimakollaps zu entkommen: „Wichtig ist immer im Hinterkopf zu haben, dass bessere Wetter- und Klimavorhersagen auf keinen Fall erlauben, sich bei der Verringerung der Schadstoffemission weniger anzustrengen – im Gegenteil – nur, wenn wir es erreichen, die Emission klimarelevanter Gase zu verringern, sind Strategien zur Anpassung an den Klimawandel überhaupt noch möglich.“

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Andreas Behrendt, geboren 1967, studierte Physik und Informatik an der Universität Hamburg, war 1995–1996 Forschungsassistent am Forschungszentrum der Gesellschaft für Kern­energieverwertung in Schiffbau und Schifffahrt (GKSS) und wurde 2000 am GKSS-Ramanlidar promo­viert. Von 2000 bis 2003 forschte Behrendt als Postdoc mit einem Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung und der Japan Society for the Promotion of Science an der Kyoto University in Japan. Seit 2003 leitet er an der Universität Hohenheim die Arbeitsgruppe Lidar und ist seit 2004 Koordinator der "Convective and Orographically-induced Precipitation Study" (COPS).