Prof. Dr. Wataru Mori

Mitglied des "Council for Science and Technology"


”Science and Technology Basic Plan“ in Japan

Prof. Mori berichtet über die Entstehung und die wesentlichen Zielsetzungen des "S&T Basic plan". Die Ausgangslage für S&T in Japan stellt sich vergleichsweise schwierig dar: Der Anteil öffentlicher Mittel für Forschung und Entwicklung am Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist geringer als in den meisten europäischen Ländern oder den USA. Zudem sind seit 1993 die Gesamtinvestitionen in S&T in Japan gesunken. Flexibilität und Wettbewerbsfähigkeit der japanischen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten werden als schlecht beurteilt. Um diesen Zustand zu verändern, um die Kräfte privater und öffentlicher Einrichtungen zu bündeln und um einen reibungslosen Rückfluß der Resultate an Menschen, an die Gesellschaft im Ganzen und an die Wirtschaft zu ermöglichen, wurde ein Fünfjahresplan "S&T Basic Plan" ins Leben gerufen. Mit seiner Hilfe soll bis zum (fiskalischen) Jahr 2000 eine Systemreform und eine umfassende Verbesserung der Forschungsförderung in Schlüsselbereichen erreicht werden, und er soll Vorgaben für das kommende Jahrzehnt enthalten. Neben einer Intensivierung von Forschung und Entwicklung (R&D) soll auch diejenige Grundlagenforschung aktiv gefördert werden, die die Entdeckung neuer Gesetzmäßigkeiten und Prinzipien über den Ursprung von Stoffen, verschiedener Phänomene im Universum und mit Bezug auf Lebensvorgänge versprechen. Der finanzielle Umfang soll einen vergleichbaren Prozentsatz am BIP wie in den europäischen Ländern bzw. den USA erreichen. Dazu wird bis zum fiskalischen Jahr 2000 eine Verdopplung der öffentlichen Gesamtausgaben als notwendig erachtet.

Konkrete Maßnahmen umfassen u.a. die Ausweitung von Stipendien, sowohl auf nationaler wie auf internationaler (JSPS, STA) Ebene, die Erhöhung von Mobilität und Flexibilität in Bezug auf zeitweiligen Arbeitsplatzwechsel und Nebentätigkeiten, Umgestaltung der Patentbestimmungen, Förderung von Großforschungseinrichtungen ("Megascience"), Stärkung regionaler Aktivitäten, Neugestaltung des Evaluierungs-Systems, Verbesserung der Infrastrukturen im Baubereich, in der Telekommunikation und in der Forschungsausrüstung, Netzwerkförderung, Bildungsmaßnahmen nach innen und außen.